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Samstag,
31.3.2007 ist ein Tag wie jeder andere.
Es war ein Tag voller Sonnenschein, so wurde es mir erzählt
Am 13.4.2007 wurde ich aus meinem Schlaf geweckt.
Eine Stimme die mir unbekannt war sprach zu mir – Wo bin ich?
Wieso kann ich mich nicht bewegen?
Und warum verdammt nochmal leuchtet mir wer in die Augen?
17.4.2007 – Neben mir stand Frau Hautow, sie weinte und hielt meine Hand –
Ist es wirklich passiert?
5 Monate später, mit drei Titan-Nägeln in den Beinen, einem Hirn welches mich tägliche Blitze sehen lies und einem gebrochenen Herzen, da mein „Honeybunny“ tot war, verließ ich das
Krankenhaus nach meinem Motorrad Unfall am 31.7.2007.
12 Jahre später – die Zeit heilt Wunden.
Aus Wunden wurden Narben.
(Un-) Sichtbare Narben bleiben ein Leben lang.
Im Februar 2019 beginnt die Photographie Serie „Hospital Rest“, die in 35mm suggestive An- & Ausblicke widerspiegelt.
Sie zeigt Photographien über die (Neu-) Entdeckung des eignen Körpers nach der operativen Entfernung der Implantate.
Im Rahmen der Arbeit wurde nicht nur das eigene Ich belichtet,
sondern auch das Leben im Krankenhaus.
Als Medium wurde 35mm Schwarz-Weiß Film gewählt ,um eine Nostalgie als Verbindung der Vergangenheit zur Gegenwart zu schaffen.
Aus den geschossenen Aufnahmen wurden letztlich 4 Photographien ausgewählt.
Diese Werke zeichnen jeweils für sich ein eigenes Bild, keines von ihnen ist perfekt - Unschärfe, starke Kontraste zwischen Hell und Dunkel, Detailverlust oder die Reduktion des Bildinhalts auf eine
kleine Fläche.
Aber neben der radikalen Komposition der einzelnen Werke entstehen auch zwei Paare die im Kontrast zueinander stehen. Zum einen der Blick aus dem Krankenhauszimmer in die Stadt, deren Häuser von einer Dunstwolke verschluckt zu werden scheinen, und der Blick in das dunkle Zimmer, Kreuz über der Tür, beleuchtet nur vom Licht aus dem Stationstrakt.
Zum Anderen ein Selbstportrait nach der letzten Dusche vor der Operation, vernebelt durch den beschlagenen Spiegel, und ein Selbstportrait nach der ersten Dusche nach der Entlassung,
Auferstanden, und doch die Narbe als bleibendes Bild der Vergangenheit.